Neue Weichenstellung für den Schluckablauf
Neuartige Elektronik soll das Schlucken in die richtige Röhre lenken


Schlucken ist ein lebensnotwendiger Vorgang, über den Menschen sich in der Regel keine Gedanken machen, solange der Ablauf reibungslos funktioniert. Vor allem nach einem Schlaganfall oder einer Schädelhirnverletzung können aber viele Patienten die Schluckabläufe nicht mehr richtig steuern. Für sie besteht ständig die Gefahr, dass Nahrung in die Luftröhre statt in die Speiseröhre gelangt. Die Folge sind unter anderem bedrohliche Lungenentzündungen. Hier hilft oftmals nur eine Ernährung über eine Magensonde und eine Kanüle in der Luftröhre als Schutz vor "Verschlucken" – eine Behinderung, die das Leben schwer beeinträchtigt. Berliner Wissenschaftler und Ärzte arbeiten jetzt an einer Lösung: Eine Neuroprothese stimuliert durch Elektroden die für das Schlucken notwendigen Muskeln und unterstützt dadurch den Bewegungsablauf. Ein neuartiges Messsystem prüft dabei ständig den Erfolg. Falls sich der Patient verschluckt, löst die Neuroprothese ein Husten oder Räuspern aus. Ist das Verfahren erfolgreich, könnten viele der betroffenen Patienten zukünftig wieder ohne Angst vor einem Verschlucken essen und trinken.

Das Projekt ist Gewinner des Innovationswettbewerbs Medizintechnik 2009 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Es wird mit bis zu 400.000 Euro für die Durchführung grundlegender Untersuchungen gefördert.

Quelle: Pressemittleitung BMBF

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Bioimpedanz geregelte Dysphagieprothese



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